In Zusammenarbeit mit dem Institut für Lehrerfortbildung Essen-Werden veranstalten wir unsere Jahrestagung im KSI (Katholisch-Soziales-Institut) auf dem Michaelsberg in Siegburg, traditionellerweise vom Montagnachmittag bis zum kommenden Buß- und Bettag. Aktuelle Fragestellungen und Themen des Religionsunterrichts und der Schulpastoral werden theologisch fundiert von namhaften Referent*innen erschlossen und die Herausforderungen für die schulische Realität reflektiert. Einen großen Raum nehmen die Arbeitskreise ein, in denen wir die Thematik in den praktischen Unterrichtsalltag übersetzen wollen. Gemeinsame liturgische Feiern in der Klosterkirche und Krypta gehören zentral zur Tagung.
Der interne Bereich unserer Homepage steht nach Anmeldung den Mitgliedern zur Verfügung und hält z. B. Unterrichtsmaterialien, Vorträge und Handouts aus den Arbeitskreisen der vergangenen Tagungen, die Protokolle der Mitgliederversammlungen usw. bereit.
Über Ihre Anregungen, Lob und Kritik, freuen wir uns. Kommen Sie auf uns zu.
steinberg(at)vkrg-koeln.de
„Antisemitismus – Herausforderung für Schule und Gesellschaft.“
Nicht erst seit dem 7. Oktober 2023 stellen wir fest, dass Menschen jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft von Erfahrungen mit Antisemitismus in ihrem Alltag berichten – dies geschieht zunehmend offen und öffentlich, mitten in der Gesellschaft und teilweise in aggressiver Form.
Was bedeutet dies für den christlich-jüdischen Dialog und für unseren Unterricht? Wie gelingt es uns, diese Herausforderung anzunehmen, wachsam antisemitische und antijüdische Vorgänge zu erkennen und von berechtigter Kritik an der Politik Israels zu unterscheiden, pädagogisch angemessen zu sprechen und zu handeln? Diesen und ähnlichen Fragen wollen wir während der diesjährigen Jahrestagung nachgehen.
Prof. Daniel Krochmalnik (Berlin) wird vertritt die jüdische Perspektive, Prof. em. Heinz-Josef Fabry (Bonn) die alttestamentlich-exegetische Sicht und Prof. em. Albert Gerhards (Bonn) die liturgiewissenschaftliche Perspektive. Alle sind seit langem im Christlich-jüdischen Dialog aktiv. Ihre Bildungsarbeit im Jüdischen Museum der Alten Synagoge Wuppertal wird uns Christine Hartung vorstellen. Die Initiative „Meet a jew“ wird sich im Rahmen der Workshops vorstellen. Ein Workshop mit religionspädagogisch-didaktischem Schwerpunkt sowie ein Leseworkshop zu dem Buch „Shalom zusammen!“ von Tanja Raab runden das Angebot ab. Eine Exkursion in den Kölner Dom bildet den Auftakt unserer Tagung: Harald Schlüter erschließt uns vor Ort einige Kunstwerke, die von der langen Judenfeindschaft der katholischen Kirche zeugen. Er stellt die Intention für den Kunst-Wettbewerb und das ausgewählte Kunstwerk über dem Altar der Stadtpatrone vor, mit dem das Domkapitel auf diese erschreckenden Darstellungen reagiert. Die Tagung beginnt am Domforum. Wir treffen uns um 15.00 Uhr dort. Für die Fahrt nach Siegburg beabsichtigen wir, Fahrgemeinschaften zu organisieren. Bitte melden Sie sich, wenn und wieviele Kolleginnen und Kollegen Sie mitnehmen könnten. Die Parkkosten in Köln sowie die Fahrtkosten von dort nach Siegburg werden aus der Verbandskasse erstattet. Alternativ ist es möglich, die Linie S 12 von Köln Hbf nach Siegburg zu nehmen, die Fahrtzeit beträgt etwa 45 Minuten. Die Organisation kann gerne über Dirk Steinberg erfolgen (steinberg@vkrg-koeln.de).
Am Montagabend findet die Mitgliederversammlung der VKRG Köln statt mit Wahlen zu Vorstand und Beirat. Die Schulabteilung haben wir am Dienstagabend zum gegenseitigen Austausch über anstehende aktuelle Themen eingeladen.
Dr. Rulands ist im Moment erkrankt und kann seine Tätigkeit nicht ausüben. Wir wünschen ihm auf diesem Weg gute Besserung. An seiner Stelle hat Dr. Kristin Konrad unsere Tagung für das IfL organisiert und wird sie auch vor Ort begleiten.
Während der in Kooperation mit dem Institut für Lehrerfortbildung (IfL Essen) und dem Katholisch-sozialen Institut (KSI) Siegburg durchführten Tagung ging es 2019 um die Situation der katholischen Kirche als Herausforderung für den Religionsunterricht. Mit der vorangestellten Aufforderung „Und dennoch ist von der Kirche zu reden ...“ war die Stoßrichtung der Tagung vorgegeben: Klare Bestandsaufnahme der krisenhaften Entwicklungen (wie Amtsmissbrauch oder sexuelle Gewalt) und die damit verbundenen Negativfolgen (z.B. Ansehensverlust der Institution, Kirchenaustritte), aber auch die Suche nach alternativen Wegen der Schuld- und Verlustbewältigung und Perspektiven einer gelingenden Praxis. Der kritisch-solidarische Blick auf die Kirche erfolgte aus unterschiedlichen Perspektiven:
Professor Gregor Maria Hoff (Fundamentaltheologe, Salzburg) referierte über „Kirchliche Gegenwarten. Die katholische Kirche zwischen Missbrauch und synodalem Prozess“, wobei es nicht bei der realistischen Diagnose blieb, sondern auch die sich abzeichnenden kirchlichen Gegenantworten auf die Missbrauchskrise deutlich wurden.
Dr. Wunibald Müller (Würzburg), ehemaliger Leiter des Recollectio-Hauses im Kloster Münsterschwarzach, berichtete als Psychologe und Theologe eindrucksvoll von seinen erschütternden Erfahrungen in seiner Arbeit mit Missbrauchsopfern („Die Missbrauchskrise der katholischen Kirche. Unmittelbare und weitergehende Konsequenzen“) und zeigte dennoch hoffnungsvolle Schritte auf: „Der Letzte macht das Licht aus? Lust auf morgen in der Kirche. Eine Ermutigung und Zumutung“).
Pfarrer Franz Meurer (Köln, Höhenberg-Vingst) stellte die aktuelle pastorale Situation im Erzbistum Köln und konkret in seiner Gemeinde dar („Viel geht, wenn Vertrauen geht!“ Der Zukunftsweg im Erzbistum Köln“). Er plädierte für Eigenverantwortung und selbstbewusstes, demokratisches Handeln.
In ihrem Vortrag „Die `Frauenfrage´ als Machtfrage“ beeindruckte Dr. Christiane Florin (Deutschlandfunk, Köln) mit ihrer klaren Diagnose, indem sie mit klugem Scharfsinn und teils bitterer Ironie auf Absurditäten im Umgang mit Frauen innerhalb der katholischen Kirche aufmerksam machte. Auch sie zeigte Zukunftsperspektiven auf, die z.B. in der Initiative Maria 2.0 deutlich werden.
Die Themen der Workshops erweiterten den Horizont der Sorge um die heutige kirchliche Situation mit Blick auf die Anfragen der Schülerinnen und Schüler und mögliche Antworten:
„... dennoch von Sexualität und Liebe reden – Perspektiven einer menschengerechten Sexualethik (Schockenhoff)“ (Dr. Ulrich Günzel, Bad Münstereifel),
„Zwischen Bergpredigt und Heiligem Krieg Kirchengeschichtliches Lernen und christliche Identität“ (Dr. Christian Uhrig, Essen),
„Orientierung geben: Ethisches Lernen und Empathieförderung im RU“ (Viktoria Lenz, Bonn).
Kurzfristig konnte Dipl. Theol.´ Maria Mesrian eingeladen werden. Sie stellte die Initiative Maria 2.0 vor.
Als seit Jahrzehnten bewährtes und allseits geschätztes Angebot stand unter der kompetenten Beratung durch Dipl. Theol.´ Ilsetraud Ix der Büchertisch des Altenberger Domladens zur Verfügung. Hier konnten sich die Teilnehmer*innen über neueste religionspädagogische Literatur nicht nur informieren, sondern diese auch erwerben.
Die spirituellen Angebote (die morgendlichen Eucharistiefeiern und die abendliche Komplet) wurden eindrucksvoll durch die musikalische Gestaltung einer Tagungs-Schola unter Leitung von Natalie Richter sowie dem Organisten Professor Wolfgang Bretschneider realisiert und standen unter der liturgischen Leitung von Professor Albert Gerhards.
Während der Mitgliederversammlung wurden neue Mitglieder in den Beirat gewählt und langjährige Beiratsmitglieder verabschiedet. Die Änderung in den Personalien ist auf der Seite Aktuelles zu finden.
Das Protokoll der Mitgliederversammlung wie auch einige Vorträge der Tagung stehen im Downloadbereich für Mitglieder zur Verfügung.
Vorstand und Beirat der VKRG im Erzbistum Köln