Liebe Landtagsfraktionen, es ist eure verdammte menschliche Pflicht!

 „Es ist unsere verdammte menschliche Pflicht“ hieß ein Beschluss, den die Diözesanversammlung des BDKJ vor sechs Jahren gefasst hat. Darin machen die Jugendverbände im Erzbistum Köln deutlich: Es ist unsere verdammte Pflicht, Menschen auf der Flucht und Geflüchteten in Deutschland Schutz zu bieten und ihnen ein menschenwürdiges Leben in Deutschland zu ermöglichen. Das gilt auch heute noch! 

Rund 11.000 Menschen, davon ca. 5.000 Kinder und Jugendliche, warten in menschenunwürdigen Verhältnissen vor der griechischen Grenze auf Schutz in der Europäischen Union. Wir sind schockiert, dass die EU als Friedensnobelpreisträgerin ihre Grundrechte mit Füßen tritt. Eine Europäische Lösung ist wünschenswert, aber so lange können diese Menschen nicht mehr war-ten! Die von der Bundesregierung in Aussicht gestellte Hilfe für etwa 1.000 bis 1.500 Flüchtlingskinder ist nicht ausreichend. Die Debatte darum und das Versagen der Europäischen Union in den letzten Jahren, eine Lösung zu finden, darf nicht auf dem Rücken dieser Kinder, Frauen und Männer ausgetragen werden. 

Nun liegt die Entscheidung beim Land Nordrhein-Westfalen. In dieser Woche wird im Landtag über das Asyl der Menschen vor der griechischen Grenze debattiert, über ein Recht, das eigentlich jedem Menschen zusteht. Viele Kommunen und Kirchengemeinden haben bereits signalisiert, Geflüchtete aufnehmen zu können. Wir freuen uns über diese Solidarität in unserer Kirche und hoffen, dass die Bistümer dieses Engagement weiter unterstützen. Die Bereitschaft zeigt: Unsere Gesellschaft ist bereit, Barmherzigkeit zu zeigen und zu leben. 

Liebe Abgeordnete im Landtag, ignorieren Sie diesen Willen und vor allem das Leid der Menschen nicht länger und handeln Sie jetzt! 

Ihr BDKJ-Diözesanvorstand 

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